Warum ist ein Praktikum so wichtig?
Nicht wenige Jugendliche brechen ihre Ausbildung ab, weil sie eine andere Vorstellung von dem gewählten Beruf hatten, als es in der Realität der Fall ist. In öffentlichen Medien und in den Imagefilmen zum jeweiligen Beruf wird in der Regel nur ein geringer Einblick in den umfassenden Aufgabenberiech eines Unternehmens gezeigt. Das Praktikum ist daher eine ganz entscheidende Hilfe bei Deiner Berufswahl, weil:
- Du einen direkten Einblick in die Berufswelt erhältst.
- Du dir ein genaues Bild machen kannst, was dich in diesem Beruf später erwarten wird.
- Du deine Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Praxis unter Beweis stellen kannst.
- Du deine Stärken und Schwächen erkennst.
- Du einen Einblick erhältst, wie du dein erlerntes Wissen anwenden kannst.
- Du erste berufliche Kontakte knüpfst, die dir später von Nutzen sein können.
- Du dem Unternehmen beweisen kannst, dass du zu ihm passt.
- Du zusätzlich Soft Skills (soziale Kompetenzen) erwirbst.
- Du in deinen Bewerbungen Berufspraxis nachweisen kannst.
- Welche Formen des Praktikums gibt es?
Das Schülerbetriebspraktikum organisiert jede Schule anders. Inzwischen findet dies teilweise bereits ab der 7. Klasse statt und wird mit einem Praxislernen ab der 8. Klasse fortgeführt. Es können einzelne Praxistage über ein Trimester stattfinden oder das Schülerbetriebspraktikum wird 2-3 Wochen am Stück absolviert. Über den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft haben Eure WAT-Lehrer die Möglichkeit, Betriebsbesichtigungen durchzuführen, so in engen Kontakt mit möglichen Praktikumsbetrieben zu treten und Euch bei der Wahl des Praktikums aktiv zu unterstützen. Die Besonderheit eines Schülerpraktikums ist, dass dein Lehrer/deine Lehrerin dich im Praktikum besucht und du am Ende in der Schule eine Leistung erbringen musst (Praktikumsbericht, verschiedene Aufgaben aus den Hauptfächern, Hefter, Präsentation etc.). Eure WAT-Lehrer/innen können Euch hierzu genaue Auskunft geben.
Wichtig: Der frühe Vogel fängt den Wurm! Schülerbetriebspraktika werden in den Schulen zeitgleich angeboten. Wer sich rechtzeitig auf die Praktikumssuche macht, hat bessere Chancen auf das Praktikum seiner Wahl.
In den Ferien kannst du bei einem freiwilligen Praktikum weitere Erfahrungen sammeln. Die meisten freiwilligen Praktika sind ab 15 Jahren möglich. Ein freiwilliges Auslandspraktikum kann während der Schulzeit, aber auch während der Ausbildung oder des Studiums absolviert werden. Die Planung und Durchführung kannst du selbst in die Hand nehmen oder dir Unterstützung bei verschiedenen Organisationen suchen, zum Beispiel bei der Mobilitätsberatung der Kammern (IHK und HWK) während der Ausbildung. Die Durchführungszeiträume variieren und können mit dem jeweiligen Unternehmen abgestimmt werden. Die Auslanderfahrung wird dich persönlich bereichern und deinen Lebenslauf aufwerten.
Wenn du die Schule abgeschlossen hast und noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hast, dann kannst du eine Einstiegsqualifizierung (EQ) machen. Die EQ ist eine geförderte Bildungsmaßnahme der Bundesagentur für Arbeit. Die Dauer der EQ variiert von 6-12 Monate. Die EQ bietet dir die Möglichkeit, dich über einen längeren Zeitraum auf einen Ausbildungsberuf vorzubereiten. Neben der praktischen Arbeit im Betrieb wird dir auch das theoretische Wissen in der Berufsschule vermittelt. Durch die EQ steigen deine Chancen, in dem Betrieb als Auszubildender übernommen zu werden. Es besteht die Möglichkeit, die erbrachten Leistungen während der EQ in der anschließenden Ausbildung anrechnen zu lassen.
Folgende Institutionen bieten Unterstützungsmöglichkeiten/Portale für die Praktikumssuche an:
- Ausbildungsführer PM
- Bundesagentur für Arbeit über die Jobsuche
- IHK- Lehrstellenbörse
- HWK-Ausbildungsbörse
- und weitere Praktikabörsen